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Biologik

Schüler mobben einen Mitschüler

Mitarbeiter streiten sich öfters und behindern sich scheinbar grundlos gegenseitig

Um sich zu entspannen, schaut man Fernsehen und ist danach total aufgekratzt. Gerade jüngere Kinder sind schon fast hyperaktiv.

Trotz interessanten Themen läuft die Gruppenarbeit im Unterricht aus dem Ruder.

Ein Schüler strengt sich im Unterricht nicht an.

Bestimmen kennen Sie einige dieser Beispiele aus eigener Erfahrung und haben sich immer gewundert, warum das so ist? Sie sind als Vorgesetzter, Lehrer oder Mutter bzw. Vater dann sprachlos und stehen der Situation mehr oder minder hilflos gegenüber und fragen sich:

Warum verhalten die sich so?

Bei der Frage "warum" und dem Stichwort "Verhalten" kann es viele Modelle geben, die einem einfallen. Zum Beispiel Freud, der mit dem Modell des Es, Ich und Überich den Menschen in 3 Ebenen unterteilte und das Verhalten als Wirkung einer oder mehrere dieser Ebenen darstellte. Ich habe mir diese Frage auch gestellt. Als Vater von drei Kindern, ehemaliger Projektleiter und nun Lehrer konnte und kann ich viele Verhaltensweisen erleben und ich habe mich immer wieder gefragt: Warum? Diese Frage hat mir solange keine Ruhe gelassen, bis ich eine für mich nachvollziehbare Antwort bekommen habe. Sie ist bestimmt nicht der Weisheit letzter Schluss, aber viele Erlebnisse lassen sich damit erklären. Es ist die Biologik.

Der Begriff Biologik wurde von Felix von Cube geprägt. Er ist Erziehungs- und Naturwissenschaftler und hat basierend auf den Untersuchungsergebnissen und Experimenten von Konrad Lorenz ein Modell entwickelt, dass das Verhalten von Menschen in vielen Momenten ihres Lebens erklärt. Menschen haben danach Bedürfnisse (z.B. nach Anerkennung, Status, Spaß), die sie befriedigen möchten und die sie Dank ihres Geistes auch befriedigen können. Manchmal allerdings ist der Geist nicht stark genug die Art und Weise der Bedürfniserfüllung in richtige Bahnen zu lenken und es kommt zu nicht akzeptablem Verhalten (z.B. Mobbing als Bedürfnis nach Status).

Konrad Lorenz, der große Verhaltensforscher des vergangenen Jahrhunderts hatte seine Erkenntnisse unter anderem an dem Verhalten von Graugänsen erforscht und dann auf den Menschen übertragen. Dies wurde ihm immer vorgeworfen und wird immer noch dieser sogenannten Triebtheorie vorgeworfen. Dabei ist das gar nicht nötig, da Lorenz den Menschen nicht auf das Niveau eine Tieres zurückwerfen wollte. Er hatte nur ein Modell entwickelt, das das Verhalten von Tieren beschrieb und das auch beim Menschen wunderbar funktionierte. Das nämlich das Verhalten von Menschen und Tieren auf fünf Trieben basiert: Nahrungs- und Sexualtrieb, Neugierde, Aggression und Bindung. Der Unterschied ist nur der, dass der Mensch einen Geist hat, der die Triebe kontrollieren kann. Denken Sie nur an das Fasten. Nichts oder wenig zu essen ist etwas, was ein Tier niemals machen würde. Der Geist des Menschen kann aber das Verlangen nach Essen unterdrücken. Ein Verhalten, was hoch angesehen ist, da es die Beherrschung des Tieres in uns allen zeigt.

Einfach nur zu sagen "Wir sind keine Tiere, haben keine Triebe." zeigt eine gewisse Ignoranz der Wahrheit gegenüber. Schließlich haben wir Menschen uns aus sehr einfachen, um nicht zu sagen tierischen, Verhältnissen entwickelt und sind nun die vermeidliche Krönung der Schöpfung. Eine Krönung, die sich tagtäglich durch Selbstmordattentate umbringt, an Fettleibigkeit und Magersucht leidet, Schwächere schlägt und die Umwelt um uns herum zerstört. Wenn wir unseren Geist benutzen würden, um unsere Triebe unter Kontrolle zu halten, so würden wir uns nicht selbst in einem solchem Ausmaß schädigen. Denn gerade dieses rücksichtslose Verhalten bringt das tierische, unkontrollierte Verhalten in uns zum Vorschein.

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Links
Biologik

Verhaltensbiologie, Verhaltensanalyse, Verhaltensoptimierung

Konrad Lorenz

Engl. Autobiographie des Nobelpreisträgers

Bücher
Fordern statt verwöhnen

Die Erkenntnisse der Verhaltensbiologie in der Erziehung, Felix von Cube, Serie Piper